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Magdalena Pohl über die südtiroler Architektur

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Die moderne Architektur unterliegt dem ständigen Wandel der Gesellschaft und soll sich dennoch in die bestehende Landschaft einfügen. Wie das in Südtirol funktioniert und was Bauträger und Architekten tun, um diesen Spagat gut zu meistern, das hat uns Magdalena Pohl von Pohl Immobilien erzählt.

Was hat sich in der städtischen Architektur Südtirols in den letzten Jahren verändert?

Für mich hat sich einiges verändert. Vor allem geht es für uns als Entwickler*innen heute darum, schonend und nachhaltig zu planen und zu bauen. Wir setzen gerade in der Stadt auf Bestandsimmobilien und versuchen, durch Sanierungen und Aufwertungen einen Beitrag zu leisten.  Als konkretes Beispiel möchte ich unsere Projektentwicklung Augusta 65 in Bozen-Haslach nennen: Wir errichten auf bereits versiegeltem Boden ein modernes Gebäude, das sich komplett in die vorgegebene Stadtarchitektur integriert und gleichzeitig zukunftsfähigen und nachhaltigen neuen Wohnraum bietet. Gerade dieser Mix aus Alt und Neu ist sehr attraktiv, auch wenn er für uns als Entwickler*innen immer eine große Herausforderung ist.

Was ist die Besonderheit der Südtiroler Architektur? 

Architektur orientiert sich immer an ihrem direkten Umfeld, auch in Südtirol. Wir achten bei allen unseren Projekten darauf, dass sich die Gebäude harmonisch in Landschaft und Umgebung integrieren und gehen sogar noch einen Schritt weiter, indem wir bauliche und architektonische Elemente aus der direkten Umgebung aufgreifen und mit einfließen lassen. So haben wir für die Wohnanlage TRUI Ensemble in Laas die typische Stadel-Bauweise mit Trockenmauern aufgegriffen oder für Schorsch Adler in Kortsch Elemente und Muster aus der Umgebung in die Fassade und bei den Fenstern eingearbeitet. Das sind lokale Feinheiten, die eine besondere Architektur für uns ausmachen.

Welche Ansätze verfolgen Architekten/Bauträger, um neu und alt zu verbinden?

Für uns als Bauträger*innen geht es darum, verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden. Wir möchten unsere Kund*innen zufriedenstellen, aber Gebäude auch nachhaltig und zukunftsfähig sanieren. Alte Bausubstanz hat immer gewisse Einschränkungen und darauf muss Rücksicht genommen werden. Sehr oft gehen die Ansprüche unserer Kund*innen aber darüber hinaus. In Auer haben wir deshalb mit der Projektentwicklung für Villa Auerheim und Wohnen am Park ein ganz neues Modell umgesetzt: Da steht heute die prächtige Villa mit ihren individuellen Liebhaberwohnungen und gleich daneben der moderne Neubau mit vielfältigen und sehr attraktiven Apartments. Architektonisch lehnen sich die beiden Gebäude aneinander an, die Wohneinheiten selbst unterscheiden sich aber maßgeblich.

Welche Rolle spielt die alpine Umgebung auch in der städtischen Architektur?

Wie bereits erwähnt spielt die Umgebung immer eine Rolle. Kein Gebäude kann unabhängig von seiner Umgebung funktionieren, davon sind wir von Pohl Immobilien überzeugt. Wir legen großen Wert darauf, Standards zu vermeiden, und versuchen für jedes einzelne Projekt auf das Individuelle einzugehen. Die Südtiroler*innen sind sehr modern, auch was ihre Wohnvorstellungen betrifft. Da ist der Blick aus dem Fenster mit Sicht auf die Berge dann eigentlich nur noch das i-Tüpfelchen. Wie auch beim Antonianum in Meran: Hier haben wir sehr urbane Architektur inmitten der Südtiroler Bergwelt realisiert.

Wo sehen Sie noch Entwicklungspotenzial in der zeitgenössischen Architektur in Südtirol?

Grundsätzlich finde ich die Südtiroler Architekturszene vielfältig, erfrischend und innovativ! So viele Architekt*innen sammeln Erfahrungen im Ausland und kommen in ihre Heimat Südtirol zurück, das macht den einzigartigen kulturellen Mix in diesem Ländchen aus. Ausbaufähig sind meiner Meinung nach die Aufwertung und Sanierung von Bestandsimmobilien. Hier sollten wir uns durchwegs etwas mutiger zeigen: Architektur muss nicht immer allen gefallen, Architektur darf auch auffallen! Wenn die Qualität stimmt, dann sollten wir uns auch mal trauen, eine Landmarke zu setzen.

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